Rückkehr nach Ithaka

Ohne Götter: Uberto Pasolinis Adaption der „Odyssee“ entkleidet den antiken Mythos von übernatürlichen Elementen und rückt die Menschlichkeit und psychologische Komplexität in den Vordergrund. Penelope ist in ihrem Haus gefangen, von Freiern belagert, die zum neuen König erkoren werden wollen. Als ihr Mann Odysseus nach Jahrzehnten des Krieges und der Irrfahrt heimkehrt, bleibt er im Verborgenen, seinen Untertanen und seiner Familie ein Fremder. Ein gebrochener, mit seinen inneren Dämonen ringender Mann. So wird der Film zu einem Gleichnis über die fast irreversiblen psychologischen Schäden des Krieges.
Mit seiner Inszenierung lädt Pasolini die Zuschauer ein, die „Odyssee“ aus einer neuen Perspektive zu erleben. Die Leistung von Ralph Fiennes und Juliette Binoche in dieser
eindringlichen Darstellung ist großes Schauspielkino.